Welche Methoden kommen in der Therapie
und im Coaching zum Einsatz?

 

Der Hypno-Systemische-Ansatz

Der Hypno-Systemische Ansatz ist die Kombination aus zwei ursprünglich eigenständigen Therapie-Modellen: einerseits die Hypnotherapie nach Milton H. Erickson und andererseits die systemischen Therapiekonzepte aus der familientherapeutischen Arbeit, die vor allem in der familientherapeutischen Arbeit der Heidelberger Gruppe um Helm Stierlin entstanden.


Die Hypnotherapie nach Erickson konzentriert sich vor allem auf die inneren Vorgänge (intrapersonelle Vorgänge), die Kompetenzaktivierung, natürliche Trance-Phänomene sowie die Wirkung von Aufmerksamkeitsfokussierung. Der Systemische Ansatz ist mehr lösungs­orientiert und beschäftigt sich außerdem mit den äußeren, zwischenmenschlichen Vorgängen (also die interpersonellen Beziehungen) sowie die äußeren Kontexte, in denen das eigene individuelle Erleben entsteht. Als Ergebnis von Wechselwirkungen.


In den 1980er Jahren hat Dr. med. Gunther Schmidt, der ebenfalls zur Heidelberger Gruppe um Stierlin gehörte, die beiden Ansätze (Hypnotherapie und Systemische Therapie) zu einem ganzheitlichen Hypno-Systemischen-Konzept zusammengeführt. Sozusagen das Beste aus beiden „Welten“ miteinander verwoben. Ergänzt durch Elemente von Teile- und Aufstellungs­arbeit bzw. des Psychodramas.


Das Hypno-Systemische-Konzept wird sowohl im therapeutischen Kontext als auch in Beratung, Coaching, Organisationsentwicklung etc. angewendet.


Wichtig zu wissen: Es wird NICHT mit Hypnose (wie in der klassischen Hypnose-Therapie) gearbeitet!

 

 

EMDR

EMDR (Englisch: Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine hochwirksame psychotherapeutische Methode der Traumatherapie, deren zentrales Element eine bilaterale Hemisphären-Stimulation (wechselseitige Stimulation beider Gehirnhälften) ist.


Übersetzt bedeutet EMDR: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen.


Es handelt sich um eine traumabearbeitende Psychotherapiemethode, die in einigen Punkten hypnotischen Vorgehensweisen ähnelt. Durch die bilaterale Stimulierung des Gehirns wird der Verarbeitungsprozess im Gehirn angeregt. Die dabei entstehenden Stimula­tionen wirken auf unser angeborenes, lösungsorientiertes seelisches Selbst­heilungs­system, was wiederum eine gezielte Verarbeitung von belastenden Erfahrungen und Erinnerungen auslöst. Somit wird eine harmonisierende und ausgleichende Wirkung bei den Patienten erzielt.


Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) erkannte bereits 2013 das EMDR als eine ausge­sprochen wirksame Methode zur Behandlung der posttraumatischen Belastungs­störung (PTBS) bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen an. Die Entdeckung der wechselseitigen Stimulationen und vor allem die Methodik EMDR sind für viele Patienten die Chance, die „traumatische Fracht“ ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen.


Wie läuft eine EMDR-Behandlung bei mir ab?

Es fängt an mit einem ausführlichen Gespräch, in dem wir gemeinsam dem Trauma auf den Grund gehen. Dies geschieht mit viel Einfühlungsvermögen in einem geschützten Raum, damit Sie sich vorsichtig dem Trauma annähern können.


Nachdem wir gemeinsam die entscheidenden Situationen und Bilder erarbeitet haben, die mit Ihrem Trauma verknüpft sind, gehen wir dazu über, Diese Bilder und Situationen von den belastenden Gefühlen zu entkoppeln. Ziel ist es, dass Sie zukünftig das belastende Ereignis als nicht mehr traumatisch empfinden, wenn Sie sich in ähnlichen Situationen befinden oder vergleichbare Bilder sehen.


Für dieses „Entkoppeln“ lege ich während unserer Sitzung immer wieder Phasen ein, in denen Sie mit Ihren Augen meinem sich nach rechts und links bewegenden Finger folgen. Während dieser Zeit führe ich Sie achtsam durch das Erinnerte.


Dieses Zusammenspiel aus Erinnerungsarbeit und gleichzeitigen Augenbewegungen kennzeichnet das EMDR und gibt ihm seinen Namen.


Eine Sitzung dauert in der Regel ca. 80-90 Minuten. Wie viele Sitzungen nötig sind, kann nicht pauschal gesagt werden. In der Regel kommt es schon nach einigen wenigen Sitzungen zu deutlichen Fortschritten.


Das Schöne an EMDR: Es wirkt schonender als andere Verfahren. Zwar werden Sie auch hier mit Ihrem Trauma erneut konfrontiert – es bedarf aber keiner detaillierten Beschreibung der Geschehnisse.


Vieles deutet darauf hin, dass EMDR immer dann zu guten Ergebnissen führen kann, wenn unser Gehirn ein traumatisches Erleben in irgendeiner Form fehlerhaft abspeichert. In der Folge kann das Ereignis nicht erfolgreich von uns verarbeitet werden. Dies hat Auswirkungen auf die Verarbeitung von Emotionen, die Konzentration einiger Hirnbotenstoffe verändert sich und es kommt zu Fehlregulationen in Stresssituationen. Das autonome Nervensystem befindet sich in „Schieflage“: Das Zusammenspiel von Sympathikus (also dem aktivierenden Teil) und Parasympathikus (dem beruhigenden Teil)  funktioniert nicht mehr so richtig. Das bedeutet, manche Menschen verharren eher in einer Art „Schockstarre“ und erleben „Innere Leere“, und andere wiederum sind übererregt und ängstlich.


Betroffene kämpfen meist mit einer permanenten Stressreaktion im Körper.


Bei welchen Beschwerden kommt EMDR zum Einsatz?

  • Akute Belastungssituationen
  • Anpassungsstörungen
  • Angststörungen
  • Belastende Kindheitserlebnissen
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Schmerzstörungen
  • und vieles mehr.

 

NLP

Neurolinguistisches Programmieren, das häufig der Einfachheit halber als NLP abgekürzt wird, ist eine beliebte Methode, um psychische Vorgänge und die zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern. Dabei kommen fortgeschrittene Techniken zum Einsatz, mit deren Hilfe unbewusste Prozesse positiv verändert werden können.


Zum besseren Verständnis:


„Neuro“ bezieht sich auf das Nervensystem, welches dafür zuständig ist, alle mit den Sinnesorganen aufgenommenen Informationen weiterzuleiten, damit diese im Gehirn verarbeitet werden können. Dadurch kann das Nervensystem das menschliche Fühlen, Denken und Verhalten stark beeinflussen.


„Linguistisch“ ist abgeleitet von Fachbegriff für Sprachwissenschaft „Linguistik“. Es ist die Sprache, die den Menschen von allen anderen Säugetieren unterscheidet und es ihm ermöglicht, mit anderen Informationen und Ideen zu teilen.


„Programmieren“ drückt den Grundgedanken des NLP aus. Durch gezielte Übungen ist es möglich, in der Vergangenheit erlernte Gedanken und Strukturen so zu verändern, dass neue Entwicklungen möglich sind. Dies erlaubt auch eine zukunftsorientierte Veränderung der persönlichen Wirklichkeit.


Mitte der 70er Jahre fielen den Begründern des NLP, Richard Bandler (Mathematikstudent) und John Grinder (Linguistik-Dozent) die unglaublichen Erfolge einiger renommierter Therapeuten ihrer Zeit auf und sie beschlossen diesen Erfolgen auf den Grund zu gehen.


Und so analysierten sie Gesprächsprotokolle von Virginia Satir (Familientherapeutin), Milton Erickson (Hypnotherapeut) und Fritz Perls (Gestalttherapeut) – DEN führenden Persönlichkeiten der damaligen Therapeuten-Landschaft.


Ziel der Arbeit von Bandler/Grindler war es, die Grundmuster in der Kommunikation zwischen diesen erfolgreichen Therapeuten und ihren Klienten herauszuarbeiten, die Wirkfaktoren erfolgreicher Therapie zu entschlüsseln und diese Quintessenz weiterzuvermitteln.


Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit führten zum NLP als ein innovatives Verfahren der Kurzzeit-Psychotherapie.


Ideal für Menschen, die sich selbst besser kennenlernen, ihr eigenes Potenzial ausschöpfen sowie  ihre zwischenmenschlichen und beruflichen Beziehungen verbessern wollen.


Um dies zu erreichen, werden alte Gedanken- und Verhaltensmuster überprüft und gegebenenfalls durch der aktuellen Situation angemessenere und effizientere über­schrieben. Dies eröffnet neue Sichtweisen auf alte Probleme und erweitert die Handlungs­­spielräume.